RE: Die Essenz des Lebens - 5

Nijmane sah zu den Tellern. Mikhails war leer, seiner noch voll. „Ja... Alles gut“ antwortete er. Er atmete tief ein und strich sein Haar zurück. „Du hattest vorhin wohl recht gehabt. An deinem Gefühlschaos ist das Serum schuld.“
Der Prinz blieb an der Tür stehen. „Es steigert wohl deine sexuelle Lust. Anscheinend kann schon eine unbedeutende Berührung dein Verlangen entfachen.“

Gerne hätte sich Nijmane zu Mikhail gesetzt, aber er er fürchtete, dass es für ihn nur noch schlimmer werden würde. „Ich würde dir so gerne helfen...“
Wie sollte er ihm helfen? Ein Gegenmittel gab es nicht. Es gab im Grunde nur eine Möglichkeit. Aber wass wenn Mikhails Zustand sich besserte und er, was auch immer geschehen würde, bereute? Was, wenn er es in Wirklichkeit gar nicht wollte und nur wegen des Serums so reagierte?

„Nein, nein...“
Nun trat Nijmane doch etwas näher heran. „Ich muss dich um Verzeihung bitten. Wäre ich nur etwas früher da gewesen.“
Es war seine Schuld, dass sich Mikhail in dieser unangenehmen Situation befand. Er betrachtete das kleine Häufchen Elend, dass sich seine nähe so sehr wünschte. War es den wichtig ob er ihn nur wegen des Serums wollte? Es war das, was er jetzt wollte, was er brauchte. Sollte er es später, konnte sich Nijmane dann immer noch Gedanken darüber machen und die Konsequenzen ziehen. Immerhin bestand eine kleine Chance, dass dies nicht sein würde. Der Prinz atmete tief ein und setzte sich neben den jungen Sklaven. Strich ihm übers Haar und legte ganz sanft seine Hand ans Kinn.

„Das mag sein...“
Mikhails Worte halfen Nijmane nicht wirklich. Er gab sich die Schuld an dem Gefühlschaos des Menschen. Das wenigste was er da tun konnte, war für ihn da zu sein.
Zärtlich strich er über seine Schulter, den Arm hinab und griff nach seiner Hand die er an seine eigenen Hüften führte.

Er strich ihm über die Wange und zögerte.
Wollte Mikhail das hier doch nicht? Hatte er sich geirrt?
„Ich werde nichts tun, was du nicht wirklich willst...“

Nijmane griff nach der Hand an seiner Wange und hielt sie fest. Er mochte Mikhail, obwohl er ihn kaum kannte. Der junge Mann war anders als alle Menschen, denen er bisher begegnet war und mit niemandem sonst zu vergleichen. Wollte er es? Oder wollte er es nur, weil Mikhail es wollte? Spielte es überhaupt eine Rolle? Für Mikhail auf jeden Fall. Der Prinz der Sejden spürte, wie wichtig es dem jungen Sklaven war, angenommen und geliebt zu werden. Auch wenn oder gerade weil er Nijmane als seinen Herren und Meister ansah.
So nickte er. „Ja, Mikhail. Das möchte ich....“

Nijmane liess Mikhail gewähren. Der junge Mann wusste selbst am Besten, was er wollte. Eine Hand lag zwischen seinen Schulterblättern. Die andere fuhr in sein Haar um ihn sanft zu halten. Es war nur ein Kuss und trotzdem löse er eine Menge in Mikhail aus. Nijmane nahm der Anstieg der Pheromone deutlich war. Rein Anatomisch unterschieden sich Menschen und Sejden kaum. Die langen, spitzen Ohren, die Farbe ihrer Haut und Haare, die Schwimmhäute und die Kiemen waren das einzige, was sie unterschied. Was aber die Menschen beim Liebesspiel mochten, wo sie besonders empfindsam waren, wusste Nijmane nicht.