RE: Göttlicher Sklave - 2

-Seth-

Nach einigen Stunden kehrte ich mit meinem Rudel zum Palast zurück. Mein Maul war blutverschmiert und ich selbst war noch im Blutrausch. Da hörte ich hektische zurückweichende Schritte, als ich den Palast betrat. Und kurz darauf warnende Rufe meiner Diener. Ich bleckte die Zähne zu einem schaurigen Grinsen. Meine Diener wussten, dass ich manchmal unberechenbar sein konnte. Ich schnupperte und entdeckte kurz darauf meinen Sklaven. Hatte er etwa fliehen wollen? Meine Schnauze kam ihm näher und ich schnupperte an ihm. Ich war gut doppelt so groß wie dieser Mensch. Meine Zunge leckte über seinen Körper. Oh, er strömte einen verführerischen Geruch aus und schmeckte fantastisch. Geifer tropfte auf ihn und ich war kurz davor, einfach zuzubeißen. Da kamen bewaffnete Diener und drängten mich mühsam zurück. Dabei griff ich auch sie an und hätte wohl auch den einen oder anderen getötet, wenn sie nicht schon tot gewesen wären. Mit der Zeit beruhigte ich mich wieder und kehrte in meine menschliche Gestalt zurück. Mit meinen stechend gelben Augen blickte ich zu Amun. "Warum bist du nachts außerhalb deines Zimmers, Mensch?", knurrte ich.

-Seth-

Amun war von meiner Gestalt völlig verängstigt. Gut, dann würde er vielleicht nicht mehr auf den dummen Gedanken kommen, flüchten zu wollen.
Kalt sah ich ihn an. "Warum willst du hier weg? Dort draußen erwartet dich nur der Tod? Außerdem macht dich das Zeichen zu einem Teil der Wüste. Du kannst hier nicht mehr weg."
Langsam ging ich auf ihn zu. "Ich habe dich gefragt, wie du mir danken willst und wolltest meine Hilfe mit Nichts belohnen. Also jammere jetzt nicht herum, dass ich dich als meinen Sklaven auserkoren habe."
Ich blickte zu dem Diener, der hinter Amun stand. "Bring ihn zurück in sein Zimmer. Und dann lass mir ein warmes Bad ein", verlangte ich knurrend und ging davon.

-Seth-

Es war offensichtlich, dass Amun mich fürchtete und mich verabscheute. Ich wusste, was man über mich erzählte. Ich war ein verbannter Gott. Ich hatte meinen Bruder getötet, der dann von seiner Schwester wiederbelebt worden war. Und dann hatten die beiden Horus gezeugt und dieses Inzest-Balg hatte es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Vater zu rächen. Im Kampf um den Thron hatte ich versagt und war in die Wüste verbannt worden, mit dem Ziel der Götter, hier zu sterben. Aber ich hatte mich der tödlichen Heimtücke der Wüste hingegeben und mir ihre Kräfte zu meinen gemacht. Und eines Tages würde ich mein Wüstenreich weiter ausdehnen. Die Städte, die jetzt an meiner Grenze existierten würden irgendwann Teil meines Reiches sein. Ich hatte viel Zeit. Eines Tages würde die ganze Welt eine einzige Wüste sein. Und dann waren die anderen Götter Eindringlinge in meinem Reich.
Aber im Grunde war es egal, was Amun von mir dachte. Er war mein Sklave und ich konnte mit ihm anstellen, was ich wollte. Seine Meinung konnte mir dabei eigentlich egal sein. Aber es würde mir viel mehr Spaß machen, mit diesem Menschen zu spielen. Ihn zu einem willigen Sklaven zu machen, das wollte ich erreichen. Irgendwann würde er schon noch um meine Aufmerksamkeit betteln. Ich lachte grimmig und legte mich dann schlafen. Die Jagd war anstrengend gewesen. Nun brauchte ich Ruhe.

-Seth-

Am nächsten Morgen trug ich meinen Dienern auf, sich weiter um Amun zu kümmern. Er durfte sein Zimmer vorerst nicht verlassen. Aber er sollte genügend zu Essen und zu Trinken bekommen.
Ich selbst frühstückte auch erstmal. Aber danach würde ich mit dem Training anfangen. Wenn Amun hier leben sollte, brauchte er auch klare Regeln, an die er sich halten musste.
Nach dem Frühstück betrat ich einen Raum, den ich speziell zum Sklaventraining hergerichtet hatte. Amun war nicht der Erste, der hier gelebt hatte und er würde sicherlich nicht der Letzte sein.
"Bringt mir den Sklaven hierher", verlangte ich von einem Diener und wartete geduldig auf Amun.

-Seth-

Nach ein paar Minuten kehrte mein Diener mit Amun zurück. Dann ließ er uns in dem Zimmer allein. Ich bemerkte sofort, dass Amun zu mir auf Abstand ging.
"Hallo, Amun. Komm näher." Ob er Angst vor mir hatte? Er hatte mich nach noch nicht mal einem Tag in meiner Tierform gesehen, die wirklich schaurig war. Es würde mich daher nicht wundern, wenn er mich fürchtete.
"Ab heute beginne ich dein Sklaventraining. Ich verlange von dir absoluten Gehorsam. Wenn ich dir einen Befehl gebe, wirst du ihn befolgen. Natürlich verlange ich nicht, dass du dich sofort vorbildlich verhältst. Deswegen ja auch das Training. Für den Anfang beginnen wir mit den Grundlagen."
Ich blickte Amun streng an. "Geh vor mir auf die Knie und senke deinen Blick."

-Seth-

Ich verschränkte die Arme. "Amun...", sagte ich in bedrohlichem Tonfall. "Komm her, knie dich nieder und senke deinen Blick", wiederholte ich. Warum waren Menschen nur immer so unsagbar dumm und stur? Er hatte keine Chance gegen mich und ich würde nicht davor zurückschrecken, ihn zu bestrafen, wenn er nicht gehorchte.
"Ich wiederhole es nicht noch einmal. Befolge meinen Befehl oder du wirst bestraft!"

-Seth-

Ich seufzte, als Amun überhaupt nicht gehorchte. "Also gut... Wie du willst, dann bestrafe ich dich halt", meinte ich gleichgültig. Amun könnte hier ein schönes Leben haben, aber wenn er sich weigerte, würde er die Konsequenzen tragen müssen.
Ich ging auf ihn zu, da fiel mir auf, wie er sich anspannte. Ich runzelte die Stirn. "Denk erst gar nicht an eine Flucht. Hast du von gestern denn überhaupt nichts gelernt?"
Ich löste mich in Sand auf und stand im nächsten Augenblick hinter Amun. "Du könntest mir sowieso nie entkommen", raunte ich ihm in sein Ohr.

-Seth-

"Wie ich dir bereits sagte, kannst du nicht fliehen. Das Mal hindert dich daran, aus der Wüste zu entkommen. Und du hast am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich die Wüste ist. Hier in meinem Palast kannst du alles von mir bekommen, was du dir wünschst. Vorausgesetzt, du gehorchst mir."
Nun verfinsterte sich mein Blick. "Aber ich sehe schon, dass mit Vernunft dir gerade nicht beizukommen ist. Bis zu unserem nächsten Training morgen gibt es kein Essen für dich und nur ein wenig Wasser. Außerdem..."
Erneut erschien magischer Sand und hielt Amun fest. Der Sand entkleidete meinen Sklaven. Anschließend wickelte er sich um Amuns Hals und setzte aus den Metallbestandteilen ein eisernes Halsband mit Kette zusammen. "... kette ich dich in deinem Zimmer fest." Ich pfiff nach meinem Diener, der Amun abführte. Dabei warf ich flüchtig einen Blick auf seinen nackten Körper. Mir fielen die Narben auf, die er überall an seinem Körper hatte. Wenn er bei seinem früheren Besitzer auch so störrisch war, wunderte mich das nicht weiter. Ansonsten sah er wirklich hübsch aus. Früher oder später würde der Kleine in meinem Bett landen. Aber vorher brachte ich ihm noch ein paar Manieren bei.